Sie opfern ihre Freizeit und sind im Notfall zur Stelle: Ohne die Leute der freiwilligen Feuerwehren geht in Deutschland in Sachen Rettung und Katastrophenschutz gar nichts. Berufsfeuerwehren gibt es nur in größeren Städten. In den Kleinstädten und auf dem Land sind ausschließlich freiwillige Retter unterwegs.
Zum Beispiel in Nienhagen in Mecklenburg-Vorpommern. In dem kleinen Ostseebad ist die freiwillige Feuerwehr der Ortsmittelpunkt. Insgesamt 100 Feuerwehrleute engagieren sich. Die Feuerwehr verfügt über moderne Technik, zudem hat sie sich als Schadstoffzug auf die Messung giftiger Gase in der Luft spezialisiert.
Ein paar Kilometer entfernt sieht es ganz anders aus. Die freiwillige Feuerwehr in Glasewitz südlich von Rostock hat gerade einmal 14 Kameraden. Etliche von ihnen arbeiten auswärts und können an einem Werktag gar nicht alarmiert werden. Die Bürgermeisterin des Ortes, Grit Goldbach, drückt es drastisch aus: "Ich hoffe immer, dass es am Wochenende brennt, denn dann sind alle Kameraden da."
Der Film aus der Reihe "Wie geht das?" zeigt, was es bedeutet, Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr zu sein.
Allein in Norddeutschland gibt es 6.500 ehrenamtliche Wehren mit mehr als 200.000 Mitgliedern. Wenn die Kameraden zu Einsätzen ausrücken, steht das Löschen von Bränden erst an zweiter Stelle. Am häufigsten werden die Retter zu technischen Hilfsleistungen gerufen: Sie räumen umgestürzte Bäume aus dem Weg, pumpen vollgelaufene Keller leer oder werden zu Autounfällen gerufen. Bundesweit sind es etwa 600.000 Fälle im Jahr.
Dabei investieren die freiwilligen Retter einen beträchtlichen Teil ihrer Freizeit, selbst wenn sie nur selten ausrücken. Sie warten die Geräte, bilden sich weiter und trainieren sehr viel, damit beim Einsatz die Handgriffe sitzen. Allein die Grundausbildung zum Truppmann dauert 70 Stunden, für jede weitere Qualifikation kommen etliche Stunden dazu. Und oft heißt es nach Feierabend oder am Wochenende: Ausrücken zur Übung.
Doch die Einsatzbereitschaft ist den engagierten Freiwilligen zur Gewohnheit geworden. Im Hinterkopf ist immer der Gedanke: Jeden Moment könnte ich gerufen werden. Der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Nienhagen, Birger Mendrina, sieht das pragmatisch: "Schlecht ist es nur, wenn man in der Badewanne ist."
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